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Nach der Leipziger Buchmesse, habe ich mir überlegt, dass ich einige kurze Charakterisierungen zu den Hauptcharakteren schreibe, weil „Gegen das Zwielicht“ anscheinend eine Menge Diskussionsstoff liefert 😉

-Ascher van Cleve

Regentensohn Ascher erscheint am Anfang der Geschichte sehr oberflächlich und würde wohl in unserer heutigen Welt nie in eine Machtposition geraten. Aber gerade das sollte sein Charakter verdeutlichen. In der strengen Klassengesellschaft, in der Gegen das Zwielicht spielt, gerät schnell die falsche Person an die Macht. Da Ascher weiß, dass er das Amt seines Vaters übernehmen wird, steckt er auch nicht sonderlich viel Mühe in Schularbeiten, oder dergleichen. Sein Lebensmotto lautet also erst einmal mehr: Sex, Drugs & Rock’N’Roll. Dazu lässt sich aber sagen, dass Ascher nur teilweise etwas für sein verantwortungsloses Verhalten kann: Als Regentensohn ist er gewohnt zu bekommen, was er möchte. Ihm wird eine gewisse Arroganz quasi anerzogen. Er hält sich automatisch für etwas Besseres, was er andere auch deutlich spüren lässt. Ein wenig Verantwortungsbewusstsein hat er seiner jüngeren Halbschwester Blaire gegenüber, was ihn aber nicht daran hindert, sie trotz ihres jungen Alters, mal in einen Club mitzunehmen.

Seine Halbschwester Klara und er sind von Grund auf verschieden, weswegen sie immer wieder aneinandergeraten und eine Art Konkurrenzkampf zwischen den Beiden herrscht. Klara ist im Gegensatz zu Ascher äußerst pflichtbewusst und hält ihm das auch mehrere Male vor. Ascher hingegen beleidigt Klara einige Male aufgrund ihres Verhältnisses zu Sichem, ihrem Leibwächter. Trotz alldem möchte Ascher die Aufgabe als Regent später gewissenhaft ausführen, weswegen er sich gegen eine Zweckehe nicht weitersträubt. Als er das Regentenamt dann ergreift, bemerkt er aber, erst wie Ernst die Lage mittlerweile ist. Ascher muss in der Rolle als Regent  noch einiges nachholen und findet sich (teilweise zu Recht) in einer misslichen Lage wieder.

-Blaire van Cleve

Als Nesthäkchen der van Cleves hat es Blaire nicht einfach. Sie ist weder so selbstbewusst wie Ascher, noch so gewissenhaft und intelligent wie Klara. Sie bewundert ihre beiden, älteren Geschwister und versucht bei Streit immer zu vermitteln, was ihr aber nur teilweise gelingt. Sie ist ein wenig naiv und zu gutgläubig für die düstere Welt, in der sie lebt. Blaire weiß nie so ganz, wo sie ihr Weg hinführt und lässt sich eher treiben. Sie ist auch bereit sich eher in das traditionelle Bild einer Frau zu fügen, weil sie später als ältere Frau ’nicht alleine sein möchte.‘ Blaire steht oft im Schatten ihrer beiden Geschwister, aber beschwert sich deswegen nie. Sie ist ganz froh darüber nicht im Rampenlicht zu stehen, weil sie ein sehr unsicherer Charakter ist. Da sie selbst nie eine genaue Vorstellung von ihrem Leben hatte, rebelliert sie nicht wie Klara nach dem Tod ihres Vaters, sondern fügt sich eher in ihr Schicksal, weil sie bemerkt, dass es von ihr erwartet wird und sie nicht so widerstandsfähig ist wie Klara.

 

-Klara van Cleve

Klara bildet als gewissenhafte Person den kompletten Gegenpart zu Ascher. Sie wäre eine würdigere Nachfolgerin als ihr Halbbruder, aber dadurch, dass Frauen in dieser Welt eher wieder eine traditionelle Rollenverteilung zugeschrieben wird, bleibt ihr der Zugang zu dem Regentenamt verwehrt. Klara hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Das ist auch der Grund, weshalb sie für Sichem, der später ihr Leibwächter wird, einsteht und ihn so vor der Todesstrafe rettet. Sie ist eine idealistische Person und hat einen sehr starken Willen. Wenn es nach Klara ginge, würden in dem eisigen System der Bezirke viele Reformen durchgeführt werden. Unter der Leitung ihres Vaters bleiben diese aber aus.

Klara will Karriere machen und etwas Gutes vollbringen, da sie sich auch Gedanken zu der Unterschicht des Systems macht. Nach dem Tod ihres Vaters sieht sie aber all íhre Pläne und Vorstellungen gefährdet und ergreift nur zu gerne die Fluchtmöglichkeit, die sich ihr durch ein Gespräch mit Sichem bietet. Sie ist eigensinnig, doch erkennt ab einem gewissen Punkt der Tragödie, dass sie machtlos ist und fügt sich letztlich doch in ihr Schicksal, obwohl sie vorher eher eine Kämpferin war.